Was zeigt das EKG an?
Wie vorgängig erwähnt (siehe unter „Das normale Herz“), spielt die Erregungsleitung im Herzen eine wichtige Aufgabe, um den Blutfluss im Herzen zwischen Vorhof und Ventrikel zu koordinieren und auch um die Menge des zirkulierenden Blutes bedarfsgerecht anzupassen.
Der Ablauf der Muskelkontraktion des Herzens wird vom herzeigenen Erregungsleitungssystem koordiniert. Übergeordnetes Zentrum ist der „Sinusknoten“, der als Schrittmacher des Herzens im rechten Vorhof gelegen ist und die Herzfrequenz vorgibt. Die Erregung wird über die Vorhöfe zum sogenannten AV-Knoten (Atrioventrikulärer Knoten) weitergeleitet, der den Nervenimpuls von den Vorhöfen auf die Herzkammern überträgt. Die Erregung wird dann sehr schnell über die Kammerscheidewand zur Muskulatur des rechten und linken Ventrikels geleitet (His-Bündel und Tawara-Schenkel) und bildet sich anschliessend wieder zurück.
Der Verlauf der Erregungsausbreitung und –rückbildung kann in Form von feinen, elektrischen Strömen an der Haut gemessen und aufgezeichnet werden. Dies macht das Elektrokardiogramm (EKG). Folgende Wellen werden im EKG aufgezeichnet und „benannt“:
P-Welle: Entspricht der Vorhoferregung durch den Sinusknoten.
QRS-Komplex: Entspricht der Kammererregung, wobei der grosse R-Ausschlag die schnelle Leitung über die Kammerscheidewand wiederspiegelt.
T-Welle: Entspricht der Erregungsrückbildung.
Mit Hilfe des EKG können Herzrhythmusstörungen, aber auch Durchblutungs-störungen des Herzens, erkannt werden. Das EKG gibt ebenfalls Hinweise darauf, ob bestimmte Herzkammern dilatiert (zu gross) oder hypertroph (zu muskelstark) sind.